Wie ist ein Stau definiert?
Eine offizielle beziehungsweise einheitliche Definition gibt es nicht, bestätigt ADAC Nordrhein-Sprecher Christopher Köster. Der Verkehrsclub bilanziert dennoch jährlich das Stau-Aufkommen und veröffentlicht wöchentliche Stau-Warnungen.
„Was ein Stau ist und was nicht, definiert der ADAC anhand der Geschwindigkeit“, sagt Köster. Und zwar so:
- Ein Stau liegt vor, wenn mehrere Fahrzeuge mindestens fünf Minuten lang
- im Schnitt unter 20 km/h schnell sind – und das auf einer Länge von mindestens einem Kilometer.
- Bei einem Tempo von 20 bis 40 km/h spricht der ADAC von stockendem Verkehr.
Die Daten für seine Stau-Statistiken erhält der ADAC unter anderem von Polizei, großen Fahrzeugflotten (260.000 Lkw), Online-Navis und Millionen App Nutzern.
Wie lassen sich Staus verhindern?
Experten wissen: Am besten fließt der Verkehr, wenn alle Autos mit der selben oder ähnlicher Geschwindigkeit fahren – etwa wie Fische in einem Schwarm. Wichtig dazu ist außerdem ein angemessenes Tempo. Studien haben gezeigt,
dass bei 85 km/h die höchste Fahrzeugdichte auf der Fahrbahn möglich ist. Wenn also alle Autofahrer ihre Geschwindigkeit anpassen, lassen sich Staus vermeiden.
So entsteht ein Stau bei dichtem Verkehr scheinbar aus dem Nichts. (Quelle: dpa)
Nach einem Unfall wird die Autobahn gesperrt, an einer Baustelle geht es nur einspurig weiter.
Es staut sich. Tatsächlich entstehen die meisten Staus aber ganz anders, nämlich wenn die Fahrbahn ganz einfach zu voll ist – auch ganz ohne Unfall oder Baustelle. Denn jede Straße hat nur eine bestimmte Kapazität, die sie aufnehmen kann.
In der Regel sind das stündlich zwischen 1.500 und 2.500 Autos pro Spur. Wenn zu viele Fahrzeuge unterwegs sind, kommt die Straße an ihre Grenzen.
Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Stau entsteht. Häufig liegt es daran, dass zu dicht aufgefahren wird, weshalb man häufiger und schärfer abbremsen muss. Dadurch entsteht eine Kettenreaktion. Letztlich kann so bereits ein leichtes Abbremsen einen Stau auslösen, denn das Auto dahinter bremst etwas schärfer ab und so weiter.
Deshalb sollte man auch häufige Spurwechsel, um in eine kleine Lücke zu schlüpfen, vermeiden. Denn sonst müssen andere – teils stark – abbremsen.
Das kann Unfälle auslösen oder eben nach und nach den Verkehr verlangsamen. Und der Verursacher kommt durch seine Manöver nicht schneller voran. Unaufmerksamkeit und Gaffen bei Unfällen führen auch häufig dazu, dass sich kein Rad mehr dreht – genauso wie ein klemmender Reißverschluss etwa an Baustellen.